Wie es Tradition ist und dem gepflegten Umgang miteinander gebietet möchte ich mich hier vorstellen. Nun, die Begeisterung für Verbrennungsmotoren brachte mich zum Schrauben, die knappe Kasse lies jedoch keine wirklichen "Neuwagen" zu, es blieben immer irgendwelche alten Kisten, die dringende Zuwendung benötigten und einem gewissen Renovierungsstau aufwiesen. Der knappen Kasse ebenso geschuldet, es wurde nicht neu gekauft, sondern repariert bzw. beim örtlichem Schrotti das Teil besorgt oder etwas was genauso aussah, aber angepasst werden musste. So ist das Schrauberleben (zumindestens meins), geprägt von 3 wichtigen Voraussetzungen. a) Zeit, b) Platz und c) Finanzen. An irgendwas hat es immer geklemmt.
Wenn man von seinem Oldi erzählt, finden das einge Zuhörer toll, dass man so was hat. Aber oft kommt die Frage. "Warum einen Ford Taunus 17 M (mal davon abgesehen, das die meisten dieses Fahrzeug nicht kennen) und keinen Golf 1, Borgward oder Ferrari"?
Nun, zum einem war dieses Model das erste Fahrzeug, was mein Vater sich neu kaufte; von einem bekannten Autohaus für Ford in Stuttgart, welches heute noch existiert. Den Kaufvertrag habe ich heute noch, er blieb 13 Jahre in unserem Besitz; ich habe meine erste Fahrstunde damit absolviert. Als was Neues hersollte, stand er zum Verkauf. Ich erinnere mich, keiner wollte ihn haben, selbst als "zu verschenken" dran stand. Einlagern wollte ich ihn, bis zu meinem 18ten Geburtstag. Ging nicht, es waren noch 3 Jahre bis dahin. Also ging er auf den Schrott,. Zum anderen habe ich eine Schwäche für hoffnungslose Fälle, techn. Besonderheiten und Nischenobjekte. Mein Fuhrpark ist inzwischen etwas angewachsen. Nix dolles, aber alles irgendwelche Fahrzeuge zu dehnen ich gekommen bin wie Jungfrau zum Kinde und letztendlich an mir kleben geblieben sind. Beim Kauf des Taunus war sicher auch etwas Nostalgie dabei. Gesehen und gekauft im Jahre 1990 bei einem Händler für fliegende Teppiche und "Gut Auto"; da stand er in der hintersten Ecke, zugewachsen bis zur Hüfte, aber komplett, sprang an, lief und konnte gefahren werden (na gut, die Nockenwellenlager waren hin); 500 DM wechselten Besitzer. Damals wollte ich abends und an den Wochenenden dran schrauben. Daraus wurde nix, ich fand Arbeit, weit weg von daheim und das Fahrzeug wurde nur noch stiefmüttlich behandelt.
Irgendwann kommt der Punkt, wo man sich fragt; " Was mach ich jetzt damit?" In Anbetracht der bis dato aufgelaufenen Kosten und dem Zustand waren verkaufen oder verschrotten keine Optionen. Also in die Handschuhe gespuckt und dann mit vollen Einsatz ran. Jedwedes Ersatzteil und Blechteil etc. hatte ich mir schon zur Zeit der DM zugelegt. Das Internet kam hoch und über eine bekannte Platform konnte ich viele Teile günstig ersteigert. Rostfreie Originalkotflügel gab es für 100 DM; heute fast nicht mehr vorstellbar. Also, dieses Jahr habe ich durchgestartet, mit dem Traum 2018 oder spätestens 2019 mit diesem Fahrzeug in den Urlaub zufahren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, voll mit Herausforderungen und man möchte mit Gleichgesinnten Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen.
Das ist meine Geschichte und gibt ein paar Antworten auf warum, wieso und weshalb.
Grüße an die Gemeinschaft
kolbenbruch